Mit der historischen Typisierung ist die klare Abgrenzung zwischen Kulturgut und altem Fahrzeug gegeben - klar, für alle sichtbar und prägnant. Dies hat sich auch schon bis zur UNESCO durchgesprochen. Die FIVA (Fédération Internationale des Véhicules Anciens), der Weltverband aller nationalen Verbände für historische Fahrzeuge, hat mittlerweile Beraterstatus, wenn es sich um Fragen zur Erhaltung und Pflege der Geschichte der Mobilität dreht.
Aber warum sollte man seinen Oldie historisch typisieren?
Das „Gütesiegel“ für den Oldie ist der Eintrag „historisch“ in den Fahrzeugpapieren! Nur mit dem „roten Pickerl“ besteht die Möglichkeit für Ausnahmen bei Fahrverboten. Und wir haben mit dem Filter der approbierten Liste, der Fahrtage-Beschränkung (120 Tage PKW, 60 Tage Motorrad) sowie der qualitativen Originalitätskriterien für diese Ausnahmen eine solide Begründung.
In Österreich müssen historisch typisierte Fahrzeuge (rote Prüfplakette "Historisches Fahrzeug") nur alle zwei Jahre zur §57a Überprüfung. Mit dem "roten Pickerl" wird auch der Status als historisches Fahrzeug und damit Kulturgut kommuniziert.
Aktuell sind historische Fahrzeuge von IG-Luft Fahrbeschränkungen ausgenommen. In den meisten Landesverordnungen ist dies so festgehalten. Derzeit gibt es in Österreich solche Fahrbeschränkungen für LKW - historische LKW sind damit ausgenommen. Der IG-Luft "Hunderter" auf Autobahnen ist damit allerdings nicht gemeint, Geschwindigkeitsbeschränkungen sind selbstverständlich einzuhalten.
Wie bekommt man eine historische Typisierung und was sind die Rahmenbedingungen?
Voraussetzungen:
- Das Fahrzeug muss älter als 30 Jahre sein
- Nicht zum täglichen Gebrauch
- In erhaltungswürdigem Zustand (Zustandsnote 1-3)
- Sowie in der Liste „Historische Fahrzeuge“ eingetragen sein (eine Bestätigung dafür bzw. die Information gibt es unter www.khmoe.at)
Für „historische“ Fahrzeuge gilt:
- Fahrbeschränkung für Kraftfahrzeuge von 120 Tagen p.a., für Krafträder 60 Tage p.a.
- Führung von fahrtenbuchartigen Aufzeichnungen
- Seit 1.1. 2018 gibt es die rote §57a Plakette für „historische“ Fahrzeuge
- Bei der § 57a Überprüfung sind die Fahrzeugdokumente vorzulegen (z.B. Einzelgenehmigung, Typenschein) und die fahrtenbuchartigen Aufzeichnungen
- „Historisch“ gelassene Fahrzeuge müssen nur alle 2 Jahre zur §57a Überprüfung
Der Eintrag „historisch“ ist bei der zuständigen Landesprüfstelle zu erlangen - siehe www.khmoe.at
Sollte eine Bestätigungsurkunde zum Eintrag des Fahrzeuges in der Approbierten Liste benötigt werden oder eine Vor-Bestätigung bei Fahrzuegen, die noch nicht eingetragen sind, sind diese unter www.khmoe.at zum Preis von € 75,- zzgl. Versand und Ust erhätlich.
Die Empfehlung für BesitzerInnen historischer Fahrzeuge lautet daher besser früher als zu spät sein/ihr Fahrzeug historisch typisieren.
Auch im August Newsletter gibt es wieder spannende Themen: Oldtimer geniessen nach wie vor hohe Sympathiewerte in der österreichischen Bevölkerung wie die Wiederholung der Repräsentativbefragung aus dem Jahr 2020 zeigt. In einer forsa Umfrage geben die Mehrheit der Befragten an eFuels tanken zu wollen um klimaneutrale Mobilität zu ermöglichen. Der aktuelle Stand der ÖMVV Staatsmeisterschaft kann als pdf heruntergeladen werden - es bleibt spannend. Als Serviceangebot gibt es auf www.khmoe.at Mittelwerte als Wertorientierung für Oldtimer. Last but not least geben wir einen Überblick zu den September-Veranstaltungen im fahr(T)raum.
Kurzstatement zum Thema eFuels für Oldtimer im Rahmen der eFuel alliance Österreich Beiratssitzung 2022.
eFuels sind ein wichtiger Beitrag zu einer klimaneutralen Mobilität in der Zukunft - auch klassische Fahrzeuge können damit betrieben werden.
Video-Link: youtu.be/04TJ_VVJwl8
11 Veranstaltungen waren im heurigen Jahr für die ÖMVV Staatsmeisterschaft nominiert. Sieben wurden bis dato schon durchgeführt und der aktuelle Gesamtführende ist Markus Jura mit 28 Punkten. Die MX5 und Youngtimer Trophy wurde leider abgesagt. Das Rennen um die Staatsmeisterschaft wird daher in den nächsten zwei Monaten bei der Flachau Classic, SMS Classic Sprint und Rallye Historiale entschieden. Es ist und bleibt spannend, wobei die Zweitplatzierten Gerhard Lindner und Drittplatzierten Erich Hemmelmayer mit jeweils 10 Punkt schon mit deutlichem Abstand hinter dem Führenden liegen. Gesamtklassement siehe pdf.
Christian Schamburek. Der Oldtimer-Experte wirbt für synthetische Kraftstoffe und Technologieoffenheit, statt den Fokus nur auf Elektroautos zu richten.Quelle: Kurier, 30. Juli 2022, von Thomas Pressberger„Es ist unbestritten, dass der Mensch die Umwelt beeinflusst und sie seit der industriellen Revolution massiv schädigt“, sagt der Generalsekretär des Kuratoriums Historische Mobilität in Österreich, Christian Schamburek. Doch es würden oft Teilbereiche oder kleine Ausschnitte eines Gesamtproblems herausgenommen, wie bei dem Bestreben der EU nach einem Verbot von Neuzulassungen von Autos mit Verbrenner-Motoren ab 2035. „Nicht die Technologie ist das Problem, sondern dass etwas verbrannt wird, und zwar Treibstoffe fossilen Ursprungs“, sagt Schamburek. Dadurch würde CO2 entstehen, genausowie beim Hausbrand, wenn Holz im Kamin verbrannt werde. Hausbrand gelte laut EU als klimaneutral, weil das Holz zuvor das CO2 gebunden habe. Würde man Verbrenner-Motoren mit synthetischen Kraftstoffen betreiben, für deren Erzeugung ebenfalls CO2 gebunden und nachher wieder ausgestoßen werde, wäre das ebenfalls klimaneutral.Verantwortungslos„Es ist irrational, eine Technologie zu verbieten, durch die ein Motor klimaneutral betrieben werden kann“, sagt Schamburek. Es sei seines Wissens nach überhaupt das erste Mal, dass von der Politik eine Technologierichtung vorgegeben werde. Keiner könne aber heute sagen, wie sich eine Technologie in zehn oder 15 Jahren weiterentwickeln werde, weshalb ein Verbot verantwortungslos sei. Das Kuratorium fordert daher Technologieoffenheit, statt reinen Fokus auf Elektromobilität. „Es wird Bereiche geben, in denen batteriebetriebene Fahrzeuge Sinn ergeben, es wird aber auch Bereiche geben, in denen synthetische Kraftstoffe Sinn ergeben“, sagt Schamburek. Letzteres sei zum Beispiel bei Flugzeugen oder beim Schiffs- und Schwerverkehr der Fall. Das CO2-Thema sei kein europaweites, sondern ein globales. „Es ist schön, wenn wir vorangehen, aber wenn andere Regionen, wie Asien oder Afrika, nicht nachziehen, alles zu elektrifizieren, dann nutzt es halt nix“, so Schamburek.Die Oldtimer-Branche dagegen tangiert die Diskussion um das Verbrenner-Aus kaum, bleibt sie doch davon weitgehen unbetroffen. Ab 2035 dürfen laut jetzigem Stand nur keine Autos mit Verbrenner-Motoren neu zugelassen werden, bereits zugelassene dürften weiter an und abgemeldet werden. Schamburek glaubt nicht, dass der Sprit oder synthetische Kraftstoffe sich durch die Hinwendung zu mehr E-Mobilität verteuern werden. Die großen Ölkonzerne produzieren für den Weltmarkt, nicht nur für Europa, und dort werde noch lange mit Verbrennern gefahren werden, glaubt der Experte.Eine große Umweltbelastung sind Oldtimer nicht. Nur 0,2 Prozent aller in Österreich gefahrenen Straßenkilometer würden auf diese entfallen, erinnert Schamburek. Das Kulturgut Oldtimer weiter auf der Straße zu halten und die Geschichte der Mobilität „erfahrbar“ zu machen, sei also absolut wünschenswert. Und sollte der Sprit doch noch teurer werden, dann könnte man sich das bei den wenig gefahrenen Kilometern wahrscheinlich immer noch leisten.Fachleute gesuchtDie großen Themen der Oldtimer-Szene sind abseits der aktuellen Debatte die Umwelt, gesellschaftliche Veränderungen und Nachwuchsprobleme. Letzteres betrifft sowohl die Seite der Professionisten – wie Mechaniker, Sattler, Karosseriespengler – aber auch Fahrer. Das Interesse junger Leute für Oldtimer hat in den vergangenen Jahren allerdings wieder zugenommen. Wollten 2017 noch 17 Prozent einen Oldtimer ihr Eigen nennen, so waren es 2022 bereits 30 Prozent. Auch bei Messen, wie jüngst der Tullner Oldtimermesse, habe es einen großen Andrang, auch von jüngerenInteressenten, gegeben. Wenig Neues gibt es an der Preis-Front. „Die Preise steigen nicht, seit drei bis vier Jahren stagnieren sie.kurier.at/wirtschaft/verbrenne...
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